Das Jahr 2021 ist zu Ende und hat im Wesentlichen den Durchbruch der Elektromobilität gebracht. Zu verdanken ist dies nicht allein den steigenden Verkäufen auf diesem Gebiet, sondern auch einem Einbruch des Gesamtmarktes, der mittlerweile beunruhigende (für das Autoland Deutschland) Ausmasse annimmt. Der KFZ-Gesamtmarkt hat -zunächst durch Corona, danach durch Chipmangel- 2020 und 2021 ziemlich Federn gelassen. 😒Als Vergleich hier zunächst die Gesamtzahlen aller Neuzulassungen der letzten Jahre:
2018: 3.435.778 , davon BEV: 66.062
2019: 3.607.258 63.281
2020: 2.917.678 194.163
2021: 2.622.132 355.961
Wie man sieht, ist der Gesamtmarkt seit 2018 um fast 25% (!) zurückgegangen. Der Anteil der BEV (Battery Electric Vehicle) stieg in der Zeit von 2% auf 13,5%. 💪 Randbemerkung: BEV meint hier wirklich nur die reinen Stromer, Plug-In-Hybride zählen nicht mit.😎 Diese haben in den letzten zwei Jahren etwa denselben Marktanteil gehabt wie die Stromer, aber zuletzt stark abgebaut. Es ist anzunehmen, dass sie schon ab diesem Jahr keine Rolle mehr spielen werden, wenn die Regierung die geplanten Kürzungen an den Zuschüssen und die Nachweiskontrolle des elektrischen Fahranteils umsetzt. Die meisten dieser Fahrzeuge wurden offenbar wegen des Steuerprivileges gekauft und zum Teil nie elektrisch betrieben. Damit zum Verlauf der Zulassungen für Elektroautos:
Auf dieser Grafik sieht man den Verlauf seit Dezember 2020. Damals mussten die Hersteller noch alles was Räder hatte in den Markt schieben, um EU-Strafzahlungen zu vermeiden. Im Januar ging es daher steil nach unten, von dort aus dann aber sukzessive aufwärts. Und das in einem Gesamtmarkt, der im Sinkflug begriffen ist. Dies erklärt die steigenden Marktanteile der Stromer.Wie sehr sich das Bild verändert hat, sieht man an dieser Grafik, die die Mittelklasse herausgreift. Mit dem Tesla Model 3 steht im Dezember erstmalig ein BEV an erster Stelle, deutlich vor den jahrelangen (Verbrenner!)Platzhirschen von VW, Mercedes und BMW. Das ist sowohl Weckruf als auch Alarmsignal. In der folgenden Grafik sieht man auch, dass das Model 3 sogar am jahrelangen Platz-1-Abonennten vorbei ist. Der Golf ist jetzt nur noch Nummer 3. Einziger Lichtblick: Teslas neue Fabrik in Grünheide ist bald fertig, dann wird auch die neue #1 wieder in Deutschland gefertigt. Wenn auch von einem US-amerikanischen Konzern - wer hätte das gedacht. 😮
Dass das Model 3 nicht auch gleichzeitig im Dezember das meistzugelassene Modell ist, ist nur dem VW E-Up zu verdanken. Der allerdings in der Elektroversion schon seit dem Frühjahr nicht mehr bestellbar ist, es handelt sich hier ausschliesslich um die vorbestellten Fahrzeuge. Das ist nicht gut, denn 3 von 4 Fahrzeugen dieses Modells sind vollelektrisch und mit dem ID.2 soll ein Ersatz laut VW erst 2025 auf den Markt kommen. Immerhin soll der E-Up angeblich bald wieder bestellbar sein, allerdings nur in der Spitzenausstattung für etwa €26.500.
Im reinen Elektroranking allerdings ist das Model 3 jetzt der neue Standard. Es sieht ganz danach aus, als hätte Tesla deutlich weniger mit Chipproblemen zu kämpfen als die etablierten Hersteller. Der Rückgang z.B. beim ID.3/ID.4 ist schon heftig. An den Bestellungen liegt das aber wohl nicht, denn die Lieferzeiten sind auch hier stark in die Höhe geschossen. Viele billigere Modelle sind gar nicht mehr bestellbar, die Lieferzeiten für den Rest nähern sich der Jahresgrenze an.
(Grafik)Credits: Nextmove
Links:
Video: Nextmove, Nextnews #179
Webseite: Kraftfahrtbundesamt, Neuzulassungen
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