Sonntag, 2. November 2025

Ladeautomatisierung Marke "Ultralight": Automatisierung ohne Automatisierung

In vorhergehenden Artikeln habe ich ja bereits angesprochen, dass das Ausnutzen von Sonnenschein im Allgemeinen und das Laden von Autos im besonderen etwas mühselig ist. Insbesondere bei weniger stabilem Wetter (etwa wechselnd wolkig) oder nur zeitweisem Sonnenschein für vielleicht 2 Stunden oder so am Tag kommt das rein manuelle Umschalten schnell an seine Grenzen. 😓 Selbst, wenn die Ladeapp des Fahrzeuges zuverlässig funktioniert (was VW inzwischen gelernt hat, aber beim Dacia Spring trotz zahlreicher Updates irgendwie immer eher zufallsbedingt ist), will man ja nicht dauernd aus dem Fenster schauen.

Eine Nulleinspeisung ist -wie vorher beschrieben- erstmal nicht drin, also habe ich über einfachere Umsetzungen nachgedacht. Nicht so 100%ig, nicht so ausgefeilt, dafür aber mit wenig Aufwand und sehr niedrigen Kosten schnell umsetzbar. 👈 Auch wenn ich sowas erstaunlicherweise im Netz bisher nicht gesehen habe, bin ich mir ziemlich sicher, dass ich nicht der Erste bin, der darauf gekommen ist. Das Bild soll den einfachen Aufbau schematisch wiedergeben. Im Folgenden beschreibe ich ausführlicher, was man braucht und warum.

Punkt 1 auf der Liste ist eine per WLAN/App schaltbare Smartsteckdose. Die hatte ich bereits, da sich mit Dacia-App das Fahrzeug bei angeschlossenem Ladegerät nur unzuverlässig steuern liess und lässt (Stand 11/2025). Ich installierte also die Smartsteckdose auf die normale Dose und schloss daran das Ladegerät an, welches mit dem Fahrzeug verbunden wird. Schalte ich nun die Steckdose (mit der dafür gelieferten App) ein, wird das Fahrzeug geladen. Solange also ein Fahrzeug an der Strippe hängt, kann ich es nach Stromproduktion bei Sonnenschein ein- und ausschalten. Bis hierhin ist aber alles noch manuell. 😒

Nun kommt Punkt 2 ins Spiel. Ich fand heraus, dass die Steuerung solcher Steckdosen auch automatisch erfolgen kann - und erkannte, dass die Steuerung über einen Lichtsensor die ideale Möglichkeit bietet, die Steckdose -und damit die Ladung eines Fahrzeuges- halbautomatisch zu steuern. 💡

Zwischenbemerkung: das Doppelpack Steckdosen (bis 3,7 kW Dauerbetrieb!) kostete €17.50, der Lichtsensor €18. Die Steckdosen hatte ich wie gesagt schon, denn sie erfüllen noch einen anderen Zweck: auf Reisen buchen wir gerne Ferienwohnungen und ich frage bei Möglichkeit den Vermieter, ob ich Hausstrom zum Laden benutzen darf. Die Apps für die Dosen enthalten einen Software-Stromzähler, sodass ich meinen Verbrauch nachweisen und dem Vermieter den Strom bezahlen kann.

Die Arbeit mit dem Lichsensor dagegen war mir neu. 😅 Im Prinzip bindet man ihn in sein Smarthome-Netz ein (das bei mir aus Solar-Wechselrichter, Solarbatteriespeicher, Steckdosen und nun Lichtsensor besteht) und erstellt ein so genanntes Szenario. Das das lautet: wenn der Lichtsensor eine Helligkeit über X Lux Helligkeit meldet, schalte die Steckdose Y ein. Sobald der Wert aber unter Z Lux fällt, schalte die Steckdose wieder aus.

Das war es auch schon. Der Rest ist Ausprobieren und Optimieren. Wo sollte der Lichtsensor liegen?  Idealerweise sollte er dieselbe Lichtmenge empfangen wie die Solarpanele. Aber z.B. in der Wohnung ist er hinter einer (lichtschluckenden) Scheibe. Das muss man durch Probieren herausfinden. Ausserdem muss man den Abschaltwert deutlich niedriger setzen als den Einschaltwert, damit nicht jede Wolke zum ständigen Ein- und Aussschalten führt (30% für die so genannte 'Hysterese' sind hier ganz gut). Wenn es die App hergibt (bei mir leider nicht 😠), kann man auch noch Sachen wie zeitliche Beschränkungen einbauen, z.B. weil mittags gekocht wird oder morgens zuerst der separate Solarspeicher bedient werden soll.

Wie gesagt, an eine Nulleinspeiselösung reicht das nicht heran - aber aktiv kümmern muss man sich auch nicht mehr. So lange man in der Lage ist, eine Smartsteckdose ans WLAN anzubinden (der Lichtsensor kann ja auch in der Wohnung sein und stellt daher kein Problem dar), ist dies eine sehr effizient und günstige Lösung, um den Eigenverbrauch mit Hilfe von Elektrofahrzeugen zu steigern.

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