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Sonntag, 4. August 2024

Veränderungen im Kopf - Unterschiede auf der Langstrecke eAuto vs. Verbrenner

Vor einiger Zeit traf ich mal beim Laden an der Autobahn einen BWM-Fahrer an der Ladesäule. Wir kamen ins Gespräch und er erklärte mir, dass er von den Ladezeiten etwas enttäuscht sei. Auf Nachfrage warum, meinte er: "Bis der Akku wieder ganz voll ist, dauert es ja ewig." Ich warf einen Blick auf die Säule, die Ladeleistung wurde (bei 85% oder so) mit 45 kW angegeben. Als ID.3-Fahrer wird man da übrigens neidisch, aber das ist eine andere Geschichte. 😈

Dies ist ein hervorragendes Beispiel für 'Verbrennerdenke', die sich aus einer lebenslangen Gewohnheit ergibt: ich warte, bis der Tank leer ist und dann mache ich ihn wieder ganz voll. Das ist auch vernünftig, weil ich so wenig Zeit an einer Tankstelle wie möglich verbringen möchte.

Was allerdings insofern für e-Autofahrer ein völlig falscher Ansatz ist, denn dadurch verlängert sich die Fahrzeit. Ich erklärte dem Mann also zunächst, dass er am besten sofort weiterfahren solle. Was ihn verblüffte, denn "der Akku ist doch noch gar nicht voll und dann muss ich bis nach Hause ja noch mal laden". Richtig, aber trotzdem irreführend. 😵

Ich erklärte ihm zunächst das Verhalten von e-Autos am Schnelllader. Die Ladekurve (die ich für sein Auto natürlich nicht kannte) und dass die Ladegeschwindigkeit mit dem Befüllungsgrad immer weiter sinkt. Davon hörte er zum ersten Mal und es stellte sich heraus, dass meine Ausführungen etwas sehr... theoretisch waren.

Sonntag, 20. August 2023

Haltbarkeit von Fahrzeugakkus, neue Erkenntnisse

Es gibt eine Menge Gerüchte bezüglich der Haltbarkeit von Fahrzeugakkus. Und die meisten sind genau das (und nur das): Gerüchte. 😒 Was allerdings zählen sollte, ist die Datenlage. Die leider bisher insgesamt unzureichend ist, denn dafür bräuchte man Langzeiterfahrungen, die wiederum bisher nicht vorliegen. Im Prinzip gibt es am Markt bisher 3 Fahrzeuge bzw. Fahrzeugtypen, die 10 Jahre und mehr vorweisen können: Nissan Leaf 1, Renault Zoe (erste Modellreihe) und Tesla Modelle S und X. Nissan und Renault muss man hier aber gleich aussortieren. Der Leaf 1 hatte keinerlei Batteriemanagementsystem (BMS), den Zoe gab es nur mit Leihbatterie. Überdies sind beide Fahrzeuge aufgrund ihrer Fahrzeug- und Akkugrösse auch eher Kurzstreckenfahrzeuge, die oft nicht wirklich hohe Kilometerleistungen erreichen. 💡

Bei Tesla sieht das aber anders aus, die genannten Einschränkungen gibt es hier nicht. Es gab praktisch von Anfang an eine Gemeinde, die -inzwischen durch hohe Verkaufszahlen stark angewachsen- ziemlich penibel Buch führt. Wie viele Kilometer wurden gefahren, wie alt sind Fahrzeug und Akku, wieviel Ladung kam aus dem Schnelllader, der Rekuperation und Wechselstromladern, wie schnell baut die Batterie ab (Degradation)? Man darf diese Daten natürlich nicht einfach auf den Gesamtmarkt hochrechnen, denn die ältesten dieser Fahrzeuge der Modelle S und X waren (und sind) im 6-stelligen Bereich und damit recht teuer. 😐 Tesla verbaute dafür (jedenfalls in der Akkutechnik bis zur Einführung der LFP-Technologie) teurere Rohstoffe und gab sogar anfangs unbeschränkte Garantien dafür. Nach nunmehr über 10 Jahren gibt es somit eine solide Datenbasis, wenn auch mit Einschränkungen.

Sonntag, 19. März 2023

Wärmepumpe in Elektrofahrzeugen, Sinn und Zweck

Wärmepumpen sind immer irgendwie ein Thema: bei Fahrzeugbewertungen in Youtube-Videos, bei technischen Vergleichsmessungen und zuletzt (Ende 2022/Anfang 2023) mal wieder bei VW durch einen Magel an Verfügbarkeit. 😈 Eigentlich ein Grund, sich mal mit der der grundsätzlichen Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit auseinanderzusetzen. Beginnen möchte ich dabei mit eigenen Erfahrungen. Als ich den ID.3 im Herbst 2020 bestellt habe, stand die WP mit €1.071 Euro netto in der Liste. VW warb damals in den Broschüren mit 'speziell im Winter bis zu 30% mehr Reichweite'. 😵

Schon damals -vor dem Kauf- war mir klar, dass das im besten Fall völlig übertrieben ist. Also sah ich mir die Randbedingungen an. Die Überlegung war zum einen, dass eine WP später nicht nachgerüstet werden kann. Ich sah das demzufolge als reines Softwareproblem: die Steuerung der WP war (und ist) also noch nicht ausentwickelt. Auf der anderen Seite war unklar, wie sich das Fehlen der WP auf den späteren Wiederverkaufswert auswirken würde. 👈 Ich bestellte sie also dennoch dazu. Nach etwa 9 Monaten und etlichen Tests beschloss VW dann, die unhaltbaren Aussagen zu kompensieren. Ich bekam wie alle anderen betroffenen Kunden €285 zurück, womit die Pumpe dann noch etwa €800 gekostet hat. [Ergänzung 01/2024: Kosten jetzt €990 brutto] Hat sich das nun gelohnt oder nicht?