Sonntag, 12. Januar 2025

ID.3 - Zahlen, bitte: Gesamtkostenbetrachtung nach 4 Jahren im Detail

Nach 4 Jahren war für den ID.3 im Dezember 2024 laut VW-Wartungsplan die zweite Wartung fällig. Ich habe das -nach den Erfahrungen beim ersten Mal- wieder beim Markenhändler vor Ort machen lassen, wo ich den Wagen auch gekauft habe. Grund war, dass die Kosten seinerzeit mit € 355 am unteren Ende der avisierten Spanne von €300-500 lagen.

Mit dieser Zahl lässt sich aber auf jeden Fall eine Kostenbetrachtung für die ersten vier Jahre herleiten, wobei der Vergleich mit den ersten 2 Jahren gut passt, da die Kilometerleistung mit etwa 5.000 pro Jahr recht konstant ist.

Den grössten Posten (Wertverlust) muss ich hier aber weiterhin unberücksichtigt lassen. Angebot und Nachfrage sind zurzeit -schon wieder- nicht im Lot. Im Gegensatz zu meinem Bericht vor 2 Jahren allerdings diesmal in die umgekehrte Richtung: diesmal ist nicht zu erwarten, dass ich zu viel für den Wagen bekomme würde, sondern vermutlich zu wenig. Aber da nach wie vor sowieso kein Verkauf ansteht (und die meisten Käufer offenbar im Gegensatz zu mir auf Leasing zurückgreifen), ist das eine eher philosophische Überlegung.

Doch zurück zum Thema: wie haben sich die Kosten entwickelt?

Zunächst die Wartung: erstaunlicherweise kostete diese -bei praktisch gleichem Umfang- immer noch genausoviel wie vor 2 Jahren. Erstaunlich deswegen, weil zwischenzeitlich ein Inflationsschub die Preise teilweise ordentlich angeschoben hat. Das betraf in diesem Bereich bei mir hauptsächlich die Versicherung (dazu gleich mehr), Wartung und Reifenwechsel waren dagegen nicht betroffen. Den Reifenwechsel Sommer/Winter lasse ich hier wieder als fahrzeugunabhängig weg, die Wartungen betrugen 2x €355 plus TÜV nach 3 Jahren €95, alles zusammen also etwa €800. Nach 4 Jahren wirklich nicht schlecht.

Repariert werden musste dabei übrigens nichts, Beanstandungen beim TÜV gab es auch keine. 👍 Das Einzige, worüber ich mich etwas geärgert habe: beim Batteriewechsel der Fernbedienung klappte etwas nicht, die Fernbedienungen scheinen laut Nutzerberichten etwas wählerisch bezüglich der Batterien zu sein. Jedenfalls dachte ich, ich nehme kurzfristig die Reserve-FB... die aber auch nicht funktionierte. Da die 4-Jahres-Wartung nur etwa 6 Monate oder so entfernt war und die Hauptbedienung wieder klaglos funktionierte, gab ich die Reserve einfach bei der Wartung ab mit dem Hinweis 'bitte mal anschauen'. Und die Diagnose lautete: 'Kaputt. Keine Garantie. Keine Gewährleistung. Keine Kulanz.' Und eine neue? Ja, geht, Kostenpunkt €250 - herzlichen Dank, dann lieber nicht. Wieder was dazugelernt: nächstes mal bei Übernahme eines Neuwagen auch die Reserve-FB testen 😡

Was den Verbrauch angeht, hat sich gegenüber dem ersten Bericht nicht geändert. 20 kWh Verbrauch übers Jahr, Stromkosten so €8-9 auf 100 km. Insoweit keine Änderungen.

Fieser sieht es bei der Versicherung aus. Lieferten sich die Versicherungen 2020 noch einen heftigen Kampf um Elektromobilisten, stiegen in der Folge die Beiträge jedes Jahr. Ich habe -bei Unfallfreiheit und jedes Jahr verbesserter SF-Klasse- von 2021 bis 2024 folgende Beiträge bezahlt: €223 - €274 - €334 - €596 😵😡😬. Unter €600 bin ich nur nach Verhandlungen gekommen, die Rechnung war zuvor noch um einiges höher, wobei selbst das immer noch weniger war, als die Preisvergleichsmaschinen auswarfen. Hammer! Nimmt man die 2-Jahres-Bilanz, stiegen die Beiträge also von €497 auf €930, was fast eine Verdoppelung ist. Wobei ich die Selbstbehalte moderat erhöht habe und der durch die Vollkasko zu ersetzende Fahrzeugwert deutlich niedriger ist.

Da immer noch keine Steuern anfallen, bleibt noch das Thema THG-Quote - als Eletroautofahrer hat man ja zumindest zurzeit noch was auf der Plusseite stehen. Die ist allerdings gesunken. Neben der zurückgehenden Wirtschaft und der Tatsache, dass mittlerweile ziemlich viele Elektromobilisten diese Einnahmequelle entdeckt haben, gibt es noch einen Streit um 'Bio'diesel aus China. Diese Importe haben den Zertifikatehandel nachhaltig (haha) beschädigt und führen zu einer deutlich niedrigeren THG-Quote. Gab es für 2022 noch €350, blieben für 2023 noch €255 und für 2024 schliesslich €100 übrig. In der 2-Jahresbetrachtung keine Veränderung, aber für das nächste Jahr lässt sich eine noch ungünstigere Entwicklung absehen.

Damit ist es Zeit fü die 2-Jahres-Übersicht 2023/2024:
- Wartung €450 (inkl. TÜV)
- Versicherung €930
- THG-Quote: + €355 (entspricht etwa 4.176 km Fahrleistung mit dem Mix unten oder fast 1 Jahr)
- Strom: ca. €8,50/100km, 70% Hausstrom zu €0,35, 30% Ladestationen zu €0,60, inkl. Ladeverluste.

Macht zusammen €1.025 plus Verbrauch; Reifenwechsel (€280) und Wertverlust lasse ich wie beim letzten Mal aussen vor.

Links:
Artikel 'Kosten nach 2 Jahren' (Link)
Artikel 'Die THG-Quote' (Link)

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