"Was lange währt, wird endlich gut" (Sprichwort).
"Alle Arbeiten in Projekten dauern immer länger, als man dachte" (eigene Erfahrung).
Tatsache ist: lange genug hat es ja gedauert. Was daran lag, dass es an Anfang einfach genau Null Erfahrung mit der Thematik 'Stromfahrzeug laden' gab. Und egal, wieviel man liest oder schaut, alles bleibt Theorie. Und am Ende bewies die Praxis, dass -zumindest für mich- eine 11kW-Wallbox total überflüssig ist. 💥 Doch zu dieser Erkenntnis zu kommen war ein langer und mühsamer Weg.
Plus: als die Planung endlich stand und die Entscheidung zugunsten des Schukoladers gefallen war, war durch die Wallbox-Förderungen den Bundesregierung (ab Mai 2021 summierten sich der Topf auf 500 Mio Euro!) und natürlich die Pandemie praktisch kein Elektriker mehr zu bekommen. Am Ende war ich mit knapp 5 Monaten Wartezeit noch gut bedient. Aber schliesslich ging der Plan insgesamt doch noch auf. Obwohl noch an der einen oder anderen Stelle etwas Handlungsbedarf besteht, wie man gleich sehen wird. 😏
Wie die Umsetzung lief: in Absprache mit dem Elektriker habe ich die Leitung (ein 3x2,5 mm2-Erdkabel) selber vorverlegt. Die Hauptarbeit lag hier im Eingraben auf ca. 3 Metern im Vorgarten und der weitgehend unsichtbaren Verlegung im Carport, die das Durchbohren von 8cm-Deckenbalken erforderlich machte. Alles in allem einige Stunden Arbeit, obwohl das Eingraben nur auf etwa 40cm (statt der an sich empfohlenen 80cm) Tiefe stattfand. Auf der Plusseite stehen dafür deutlich geringere Kosten, da diese Stunden sonst der Elektriker oder ein anderer Betrieb abgerechnet hätte. 👍
Der Elektriker brachte mir das Kabel dafür zwei Wochen vorher zur letzten Vorbesprechung vorbei. Zeit genug also, es zu verlegen.
Hier hatte die mehrmonatige Wartezeit auch endlich mal einen Vorteil: speziell die anstrengenden Grabungsarbeiten mit der Spitzhacke konnten zeitlich gut gestreckt werden. Ausserdem wurde in der letzten Woche noch der Verlauf des Grabens geändert. Der Vorteil war, dass nun kein Pflaster mehr aufgenommen werden musste. Der Nachteil (klar): etwa 1,5 Meter mussten wieder zugeschüttet und an anderer Stelle neu ausgehoben werden. Quer durch die dort stehende Feuerdornhecke, das war jetzt auch nicht das reine Vergnügen. 💪
Zum Schluss wurden noch zwei Gehwegplatten als Basis gelegt, ein Fundament wurde nicht gegossen. Das Kabel läuft durch ein Loch in der Mitte direkt von unten in die Säule und auch die Säule wurde direkt mit den Platten verschraubt. Die beiden Platten wurden verklebt und wiegen zusammen 30 kg, somit gibt es mit Winddruck kein Problem. Auch Diebstahl wird dadurch um einiges erschwert (buchstäblich 😁).
Im Bild hier links noch ein Blick durch die Klappe ins Innere der Säule mit Ladegerät rechts und der Steckdose in der Mitte der Rückwand. Das Ladegerät wird normal in die Dose eingesteckt, womit ein Austausch -falls nötig- leicht zu bewerkstelligen ist. Und natürlich kann man den Stecker auch ausstecken, um die Steckdose vorübergehend anderweitig zu nutzen, etwa für einen Staubsauger. 😎 Mit dem weissen Klettband oben wird der Lader in Position gehalten.
Zum Schluss die Übersicht der Parkplatzes mit Fahrzeug, Säule und den nunmehr mit Erde bedeckten Gehwegplatten. Hier erkennt man nun das, was am Anfang des Artikels als 'Nachschärfungsbedarf' bezeichnet wurde:
- Erstens muss das Fahrzeug vorwärts so nahe an die Säule herangefahren werden, wie hier im Bild dargestellt, um die Ladebuchse mit dem 5m-Kabel des Ladegerätes zu erreichen. Rückwärts wäre es natürlich kein Problem, aber es ist unbequemer. Fahrzeuge mit 'Nasenlader' sind da wie üblich im Vorteil. Hier lässt sich das nur mit einem Ladegerät mit längerem Kabel erreichen. Gut, dass der Austausch so leicht ist. 😅 Ladegeräte mit längerem Kabel gibt es ja genug.
- Punkt zwei ist die Anfälligkeit der Säule gegen Beulen. Obwohl ich da meistens parke, stehen da auch ab und zu andere Leute. Leute, die dort nicht jeden Tag parken und die Säule vielleicht gar nicht richtig wahrnehmen - bis es zu spät ist (sie wurde ja wegen der Diebstahlgefahr auch auf Unauffälligkeit designt). Ein Stahlbügel erscheint mir übertrieben, vielleicht kommt da ein Blumentrog hin oder ein Radstopper, wie man sie aus Parkhäusern kennt. [Ergänzung 2022: zwei Radstopper sind nun installiert]
Für den Moment bin ich aber zufrieden. Mir stehen jetzt beide Parkplätze zum Laden zur Verfügung und für die oben genannten Punkte gibt es schon einen Plan. Denn: "nach dem Projekt ist vor dem Projekt"!
Links zur Serie:
Teil 1: Grundlagen (Link)
Teil 2: Planung (Link)
Teil 3: Die Elektrik (Link)
Teil 4: Die Ladestele (Link)
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